Bodenstabilisierung

Stabilisierung im Baumischverfahren

Bodenstabilisierung mit Kalk und Zement und anderen hydraulischen Bindemitteln verwandelt ungenügend tragfähigen Untergrund in gut einbaufähigen und verdichtbaren Boden. Statt dem kostenintensiven und umweltbelastenden Austausch des nicht tragfähigen Bodens, wird das Bindemittel direkt in den vorhandenen Baugrund eingearbeitet (mixed-in-place / in situ) und anschließend verdichtet. Dieses Verfahren eignet sich für beinahe alle Untergründe: Ton, Schluff, Sand, Kies, Bauschutt, Schlacke, uvm. Das Boden-Bindemittel-Materialgemisch ist nach dem Abbindeprozess wasserunempfindlich und frostbeständig.

Das Bindemittel wird durch einen Bindemittelstreuer der Serie BSF, BST oder BSM aufgestreut und vertikal durch eine Stabilisierungsfräse der Serie ST eingemischt. Der zu verarbeitende Boden benötigt ausreichend Feuchtigkeit, die mit einem Wassersprengwagen eingebracht wird. Abschließend erfolgt die Verdichtung mit Vibrations- und Gummiradwalzen.

Baumischverfahren

Beim Baumischverfahren wird der Baugrund vor Ort bearbeitet. Andere Bezeichnungen sind "in situ", lateinisch für "am Ort" oder "mixed-in-place", englisch für "gemischt vor Ort". Das Abtragen, Verfahren und Deponieren des nicht-tragfähigen Bodens entfällt.

Vorteile

  • Umwelt- und ressourcenschonend, da kein Bodenaustausch
  • Verkürzte Bauzeit, durch sofortiges Binden erhöhter Wassergehalte
  • Kostenersparnis, da Abfuhr und Deponierung entfällt
  • Sehr guter Lastabtrag daher sehr Rissunempfindlich
  • Garantierte Ebenflächigkeit des Feinplanums durch, durch Homogenisierung des Bodens durch Stabilisierungsfräse

Bodenverbesserung

Durch das Einmischen von Kalk wird der Untergrund verbessert; überschüssiges Wasser wird durch das hygroskopische Bindemittel gebunden. So behandelte Böden werden sofort verdichtbar, die Tragfähigkeit dadurch erhöht.

Bodenverfestigung

Durch die Zugabe von Zement wird der Boden zusätzlich verfestigt (früher: vermörtelt). Es bildet sich eine hydraulisch gebunde (Ersatz-)Tragschicht aus Magerbeton, wodurch die Druck-, Zug-und Scherfestigkeit des Untergrunds erhöht wird.

Einsatzgebiete

Dieses Verfahren findet Anwendung zur Herstellung von ...

  • Konstruktionsschichten im Straßenbau für Bundesautobahnen, Bundes-, Landes- & Kreisstraßen und im Gleisbau
  • Homogenisierten Erdstoffen zur Verwendung als Füllmaterial
  • Dämmen, Böschungen, Baustraßen und Wegen

Und zur Verbesserung ...

  • des Baugrundes im Straßen-/ Wegebau sowie für die Erschließung von Industrie- & Gewerbegebieten
  • von bindigem Erdstoff durch Zusatz von Kiessand oder anderen fehlenden Körnungen

Aber auch zum Aufschließen schwer verarbeitbarer Böden für eine anschließende Bodenverfestigung.
Sowie zur Herstellung von Austauschmaterial zum Verfüllen, z.B. in der Verdichtungszone von Leitungsgräben